Chronik
der Familie Ernst aus Kirdorf

Die Suche

Die Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen

Nach diesem kleinen Ausflug in die eigene Geschichte und die  Geschichte Kirdorfs möchte ich wieder zurückkehren zu dem Hauptthema dieser Chronik zurückkommen: Der Suche nach den eigenen Vorfahren und deren Geschichte. Mit dem historischen Abriss über Kidorf habe ich natürlich auch einen Teil meiner Aufgabe erfüllt, aber eben nur einen Teil: Die Geschichte derer, die in Kirdorf ansässig waren. 

Für die männlichen Vorfahren, also die Namensträger, die „Stammhalter“, gilt wie bereits eingangs erwähnt, daß diese sich erst ab 1780 mit dem Auftauchen von Georg Friedrich Ernst und dessen Ehefrau Anna Maria in Kirdorf nachweisen lassen – also zu einer Zeit, als die auf den vorangegangenen Seiten beschriebenen religiösen Wirren und die Schrecken des 30-jährigen Krieges bereits lange vorüber waren und Kirdorf, wie wir es heute kennen, bereits eine katholische Hochburg war.

Sämtliche Recherchen, den Geburtsort von Georg Friedrich Ernst ausfindig zu machen und einen Hinweis auf dessen Vorfahren zu finden, verliefen zunächst negativ. Die ersten Versuche, der Suche nach meinen Vorfahren einen systematischen „Touch“ zu geben, unternahm ich im Herbst 2001 mit dem Besuch der „Zentralstelle für Personen und Familienforschung in Frankfurt-Höchst (vgl. Kapitel 3.2). Außer ein paar Notizen mit Namen anderer „Ernste" konnte ich nichts Greifbares mit nach Hause nehmen. Anfang des Jahres 2002 schaltete ich eine Suchanzeige in der Zeitschrift „Familienkundliche Nachrichten“ des Degener Verlags in Neustadt/Aisch – bisher ebenfalls ohne Ergebnis.

Auf Intervention meines Freundes Stefan Ohmeis unternahm ich schließlich am 28.02.2002 zusammen mit Cäcilia Hett von der Arbeitsgemeinschaft „Unser Kirdorf“ einen Ausflug nach Limburg in die Archive der Diözese Limburg. Nach vorheriger Anmeldung kann man dort an Lesegeräten Einblick in die verfilmten Kirchenbücher nehmen. Für einen Frischling in Sachen Ahnenforschung ist das gar nicht so einfach, weil man a) mit der Systematik der Kirchenverwaltung nicht vertraut ist, b) die Kirchenbücher in der alten Deutschen Schrift abgefaßt wurden c) selbige teilweise in Latein geführt sind und d) sich die Pfarrer, wenn sie gewußt hätten, daß sich Jahrhunderte später noch einmal jemand für ihre Einträge interessiert, wahrscheinlich etwas mehr Mühe bei den Eintragungen gegeben hätten. 

Um es kurz zu machen: Auch dort habe nichts konkretes in Bezug auf die Herkunft „unseres“ Georg Friedrich Ernst finden können. Ich hatte ihn in der Gegend jenseits des Saalburg-Passes vermutet, weil sich dort in zahlreichen Gemeinden – insbesondere in Anspach – der Familienname Ernst häufig finden läßt. Weitere Besuche im Limburger Archiv brachten keine neuen Erkenntnisse. Ich fand einen Ernst nach dem andern, aber nicht jenen Georg Friedrich den ich suchte. 

Der entscheidende kam erst im November 2010 in Form eines Zufallstreffers. Von  Michael Geisler, ebenfalls in Sachen Ahnenforschung unterwegs, erhielt ich völlig unerwartet folgende Mail: 

Hallo Herr Ernst,
leider bin ich für Momate abgestürzt, konnte überhaupt nicht mehr richtig forschen. Nun fand endlich wieder etwas Zeit, sah ich heute in der Hessenliste diese Seite der Momonen (https://beta.familysearch.org), in der man auch den Geburtsort eingeben kann, spiele etwas damit und was sehe ich? Den Geburtstag des Georg Friedrich Ernst am 23.5.1755 in Arnoldshain als Sohn von Philipp Heinrich Ernst und Anna Maria Usinger. Weitere Ernst sind genannt, ich sehe sie mir nun genauer an. Ist möglicherweise ein evangelisches Kirchenbuch.
Viele Grüße
Michael Geisler

Damit bin ich - nach über 30-jährigen Recherchen - jetzt endlich eine Generation bezüglich der Ernst-Forschung weiter und kann auf dieser Basis gezielt weiterarbeiten. Die frisch gewonnenen Erkenntnisse werde ich Zug-um-Zug in die folgenden Seiten einarbeiten. 

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